Steffens-Doppelpack und Kaissis-Traumtor: Kickers schlägt Norderstedt 3:1

Zum ersten Mal jubeln durften die 2350 Zuschauer im Ostfriesland-Stadion bereits in der 8. Minute: Nach einem Einwurf von Tobias Steffen kam der Ball im Strafraum einmal auf - und Steffens köpfte ihn überlegt gegen die Laufrichtung von Torhüter Niklas Petzsch ins Netz. Erste Chance, erster Treffer. Kickers begann effektiv, ging im Laufe der Partie aber fahrlässig mit besten Gelegenheiten um. Pascal Steinwender verpasste das 2:0. Seine Flanke senkte sich gefährlich, doch Petzsch konnte die Kugel noch über die Latte lenken (11.).

Danach mussten die Emder einen Rückschlag hinnehmen - denn die frühe Führung hielt nur fünf Minuten. Florian Meier hatte am Strafraum viel Zeit zum Flanken, Nick Selutin köpfte mühelos zum 1:1 ein (13.). Den Ausgleich verdaute Kickers allerdings schnell: Eickhoff scheiterte an Petzsch (16.), ein Steffen-Freistoß strich links am Kasten vorbei (30.).

Drei Minuten später hätten sich die Ostfriesen für einen gelungnen Konter belohnen müssen. Nach feinem Zuspiel von Kai Kaissis war Eickhoff auf und davon und wollte den mitgelaufenen Steffen bedienen - doch der Querpass war zu ungenau, Steffen konnte die Kugel nicht mehr kontrollieren und die Großchance verpuffte (33.). Wenig später krönte Steffen ein Solo mit einem schönen Schlenzer, doch Petzsch parierte gut. Steinwender traf mit dem Nachschuss nur das Außennetz (39.). 

Kurz vor der Pause hätte Selutin beinahe zum zweiten Mal getroffen, allerdings ins „falsche“ Tor. Eine scharfe Steffens-Hereingabe köpfte der Norderstedter in Richtung des eigenen Kastens. Der aufmerksame Keeper Petzsch verhinderte auch in dieser Szene die verdiente Emder Führung (44.). „Wir hatten einige gute Umschaltmomente“, sagte Steffens. „Daraus hätten wir einfach mehr machen müssen.“

Nach dem Seitenwechsel musste Kickers erst einmal einen Schreckmoment überstehen: Jonas Behounek traf aus spitzem Winkel den Pfosten (50.). Den Ton gaben aber weiterhin die Ostfriesen an - mit Erfolg. Nach einer Flanke des eingewechselten Julian Stöhr machte Steffens aus drei Metern seinen Kopfball-Doppelpack perfekt (66.). „Ich bin froh, dass ich meinen Teil zum Sieg beitragen und wir unsere Heimbilanz noch ein wenig aufbessern konnten“, sagte der Kapitän.

Sein Sturmkollege David Schiller verpasste es in der Schlussphase, die Emder Führung weiter auszubauen. Zunächst scheiterte er nach Steffens-Pass an Schlussmann Petzsch (82.). In der 90. Minute war Petzsch schon geschlagen, doch Joris Bente klärte einen Schiller-Schuss auf der Linie.

Nach der anschließenden Ecke folgte der besondere - und sehenswerte - Schlusspunkt der Partie. Kai Kaissis schnappte sich den zunächst abgewehrten Ball am Strafraum, zog mit seinem schwächeren linken Fuß ab und jagte die Kugel in den Winkel - Traumtor, 3:1 (90.+1). Für den fleißigen Mittelfeldmotor gab es nach einigen vergebenen Chancen im Laufe dieser Spielzeit doch noch ein Happy End: Kaissis erzielte am vorletzten Spieltag sein erstes Saisontor und wurde von seinen Teamkollegen besonders herzlich gefeiert.