„Wir wollen die Englische Woche mit dem dritten Sieg vergolden“

Das Ostfriesland-Stadion kennt der 21-Jährige bereits aus seiner Zeit bei der U23 von Werder Bremen. Welche Wucht in seinem neuen „Wohnzimmer“ entfacht werden kann, erlebte der Linksfuß beim 1:0-Derbysieg gegen Meppen vor 6200 Zuschauern hautnah mit. „Mein Heimdebüt hätte ich mir nicht besser ausmalen können“, sagt Dietrich. „Dieses Spiel war besonders - für uns Spieler, aber sicher auch für das Publikum.“

Das Heimderby vor der größten Kulisse seit 2009 wird ebenso in die Geschichte eingehen wie Dietrichs zweites Pflichtspiel im Kickers-Trikot: Auch im Pokal-Viertelfinale beim VfB Oldenburg legten die Ostfriesen einen denkwürdigen Auftritt hin. Sie führten in Unterzahl bis zur 85. Minute mit 2:0, lagen in der Verlängerung dann mit 2:3 zurück - und kämpften sich dennoch zurück. Nach dem Ausgleich von Fabian Herbst (108.) ging es ins Elfmeterschießen, in dem Moritz Onken alle drei VfB-Versuche parierte und die Emder somit ins Halbfinale brachte. „Die Partie hat gezeigt, was für ein herausragender Teamgeist in unserer Truppe herrscht“, sagt Dietrich. „Wir haben uns trotz der Rückschläge zurückgekämpft. Das sollte uns Schwung für die nächsten Aufgaben geben.“

Der 21-Jährige weiß aber auch, dass mit Blau-Weiß Lohne ein Gegner mit ähnlich breiter Brust in Emden auftreten wird. Die Mannschaft des früheren Bundesliga-Profis Uwe Möhrle holte aus den ersten zwei Ligaspielen vier Punkte (1:1 in Ottensen, 2:0 gegen Phönix Lübeck) und erlebte ein ähnliches Pokal-Spektakel wie Kickers: Lohne lag gegen den TSV Havelse in der regulären Spielzeit dreimal zurück - und glich dreimal aus. Im Elfmeterschießen setzte sich der letztjährige Tabellenzehnte schließlich mit 3:1 durch. Den entscheidenden Versuch verwandelte der Ex-Emder Marc Augé.

„Lohne wird extrem motiviert bei uns auftreten“, sagt Dietrich. Der Neuzugang erwartet ein ausgeglichenes Duell. „Wichtig wird sein, dass wir von Beginn an Gas geben und unsere Stärken auf den Platz bringen“, so der 21-Jährige. „Wir sind zwar ein Aufsteiger, haben in den ersten beiden Spielen aber gezeigt, wozu wir in der Lage sind und dass wir mithalten können.“ Das gilt auch für Dietrich selbst. Der Abwehrmann hat durch starke Leistungen bewiesen, warum er als Neuzugang auf Anhieb zum Emder Stammpersonal gehört. So wäre es wenig überraschend, wenn in die Spielzeit-Statistik von Tim Dietrich am Sonntag die nächsten 90 Minuten eingetragen werden.