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Foto: Jens Doden

Regionalliga
Freitag, 25.04.2025 10:50 Uhr | Ingo Poppen

„Wir spielen eine überragende Saison und wollen noch Zweiter werden“

David Schiller hofft auf einen Heimsieg gegen den VfB Lübeck / Traditionsduell am Freitag unter Flutlicht

David Schiller konnte seinen Teil zu einem besonderen Ergebnis beitragen - und gleichzeitig ein bisschen Frust abbauen. Der Stürmer von Kickers Emden traf beim 7:2-Sieg in Jeddeloh vor knapp zwei Wochen doppelt. Es waren seine Saisontore fünf und sechs - und die ersten in diesem Kalenderjahr. „Ich hatte keinen einfachen Start in die Rückrunde“, sagt der 26-Jährige. „Deshalb war ich schon sehr erleichtert.“

Ein Treffer war Schiller zuletzt am 13. Dezember 2024 beim 3:2-Sieg gegen Teutonia Ottensen gelungen. Ins Zweifeln geriet er trotz seiner Flaute nicht. „Natürlich will ich als Offensivspieler Tore schießen, aber am Ende zählt für mich der Erfolg der Mannschaft“, sagt er. „Wenn ich Treffer mit einleite oder direkt vorbereite und wir gewinnen, bin ich auch zufrieden.“ Emdens Nummer 9 musste insgesamt 429 Spielminuten lang warten - bis zur 69. Minute in Jeddeloh. Da traf Schiller aus kurzer Distanz zum zwischenzeitlichen 5:2 und schnürte sieben Minuten später sogar seinen ersten Saison-Doppelpack.

David Schiller traf in Jeddeloh doppelt und bereitete einen Treffer von Michael Igwe vor. Foto: Jens Doden

Tor Nummer sieben soll möglichst bald folgen - im Optimalfall schon am Freitagabend, wenn Kickers den VfB Lübeck zum Duell zweier Traditionsvereine empfängt (19.30 Uhr). Die Vorzeichen stehen gut, denn im Ostfriesland-Stadion fühlt sich Schiller besonders wohl: Vier seiner sechs Tore erzielte er im „Wohnzimmer“ der Emder. „Aber es wird alles andere als einfach“, sagt er. „Lübeck hat eine spielstarke Mannschaft, wird motiviert auftreten und viele Fans mitbringen.“

Der Drittliga-Absteiger spielt eine eher durchwachsene Saison, zeigte sich in letzter Zeit aber sehr stabil. Von den vergangenen neun Spielen verlor Lübeck nur eines (2:3 gegen Norderstedt). Beim Regionalliga-Meister TSV Havelse holte der VfB Mitte März trotz eines 0:1-Pausenrückstands noch einen Punkt (1:1). Ein ähnliches Szenario bot sich den Grün-Weißen am Gründonnerstag in Flensburg. Weiche führte zur Halbzeit mit 1:0, ehe John Posselt nach dem Seitenwechsel der 1:1-Endstand gelang. Der Lübecker Offensivmann hatte auch die Emder 1:3-Niederlage im Hinspiel mit einem frühen Tor eingeleitet (11.).

Im Ostfriesland-Stadion traf der 26-Jährige in dieser Saison viermal. Foto: Jens Doden

Das Ergebnis im Oktober reihte sich nahtlos ein in eine Negativserie, die Kickers inzwischen schon seit Jahrzehnten mit sich herumschleppt. Die vergangenen elf Duelle entschied Lübeck allesamt für sich. Der letzte Emder Sieg gegen den VfB gelang am 15. Februar 1998. Damals gewannen die Ostfriesen mit 2:1 auf der Lohmühle - und David Schiller war noch nicht geboren. „Wir müssen ihnen von der ersten Sekunde an zeigen, dass es bei uns dieses Mal nichts zu holen gibt“, sagt der 26-Jährige. „Dafür braucht es Herz, Leidenschaft und Kampfbereitschaft.“ 

Dass es am Freitagabend intensiv zugehen dürfte, zeigt auch eine Statistik: Lübeck hat mit 95 Gelben Karten die meisten in der Regionalliga „gesammelt", Kickers folgt auf dem zweiten Platz (83). Somit ist es auch nicht komplett verwunderlich, dass jeweils zwei Spieler gelbgesperrt fehlen werden: Kai Kaissis und André N’Diaye bei den Emdern, Leon Sommer und Jannik Westphal beim VfB.

Schiller ist inzwischen auch für seine weiten Einwürfe bekannt. Foto: Jens Doden

David Schiller weist mit dreimal Gelb in 27 Einsätzen keinerlei Auffälligkeiten auf - er kümmert sich lieber und Tore und Vorlagen. Beides kann und soll in den letzten vier Partien entscheidend sein. „Bisher spielen wir eine überragende Saison, wenige hätten uns in den Top 5 erwartet“, sagt der Stürmer. Sein Ziel ist klar: „Wir wollen weitere Siege feiern und am Ende auf dem zweiten Platz stehen.“

Ein Heimerfolg am Freitagabend wäre aus Kickers-Sicht gleich doppelt wichtig. Für eine gute Ausgangsposition im Kampf um Rang zwei - und damit nach Schillers Torlos-Serie auch der Emder Negativlauf gegen den VfB Lübeck endlich endet.

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