„Wir wollen den Kickers-Fans mit einem Heimsieg etwas zurückgeben“

Siderkiewicz, der im vergangenen Sommer vom Landesligisten Hansa Friesoythe nach Emden gewechselt war, meisterte den Sprung in die für ihn „neue“ vierte Liga nahezu problemlos. Er spult Kilometer um Kilometer ab, führt unzählige Zweikämpfe und verleiht den Ostfriesen gemeinsam mit Kai Kaissis im defensiven Mittelfeld eine gehörige Portion Stabilität. „Das Niveau in der Regionalliga ist noch einmal deutlich angestiegen - technisch, taktisch und physisch“, sagt der 28-Jährige. „Zudem treffen wir Woche für Woche auf einen anspruchsvollen Mix an Gegnern. Da sind die fußballerisch super ausgebildeten Nachwuchs-Mannschaften der Profiklubs und Teams wie Meppen, Oldenburg oder Flensburg, bei denen auch die körperliche Komponente eine wichtige Rolle spielt.“

Mittendrin ist Janek Siderkiewicz - und spielt mit Aufsteiger Kickers bislang eine herausragende Rolle. So empfangen die Ostfriesen am Freitagabend als Tabellenzweiter den Sechsten SV Drochtersen/Assel (19 Uhr). „Wir treffen auf eine ambitionierte Mannschaft“, sagt er über den letztjährigen Regionalliga-Vierten. „Es wird - wie so oft in der Liga - ein Spiel auf Augenhöhe.“ Und ein Duell zweier Teams, die viel Wert auf kompakte Abwehrarbeit legen. Kickers und D/A stellen mit jeweils nur zehn Gegentoren in zehn Spielen die zweitbesten Defensivabteilungen der Liga. „Sie verteidigen als Gemeinschaft sehr geschlossen.“

Für die Emder ist das sechste Heimspiel der Saison ein spezielles, denn die letzten beiden Auftritte im Ostfriesland-Stadion gingen verloren (0:1 gegen St. Pauli II, 1:3 gegen Kiel II). Es waren die einzigen Niederlagen vor heimischer Kulisse seit Beginn der Oberliga-Spielzeit 2023/24. „In beiden Spielen hatten wir viele Chancen, aber das Quäntchen Glück im Abschluss hat gefehlt“, meint Siderkiewicz, der den dritten Erfolg im eigenen „Wohnzimmer“ anstrebt. „Wir wollen den Kickers-Fans mit einem Heimsieg etwas zurückgeben“, sagt er. „Die Stimmung ist immer überragend, selbst wenn wir mal zurückliegen.“

Mit diesem Szenario mussten sich die Emder zuletzt häufiger auseinandersetzen. In den vergangenen sechs Spielen kassierte Kickers fünfmal das 0:1. Drei Partien davon drehten die Ostfriesen, zuletzt am vergangenen Freitag in Flensburg. „Natürlich spricht es für unsere Moral, dass wir auch in solchen Situationen bestehen können“, findet der 28-Jährige. „Unser Anspruch muss es allerdings sein, so gut zu verteidigen, dass wir gar nicht erst in Rückstand geraten oder Gegentore fressen.“ Auf die richtige Mischung aus guter Defensivarbeit und effektiver Chancenverwertung hofft Siderkiewicz am Freitagabend. „Es wird mal wieder Zeit, dass wir in Führung gehen“, sagt er. „Das gibt nicht nur Selbstvertrauen, sondern tut unserem gesamten Spiel gut.“

Damit die beiden Heimpleiten eine Ausnahme bleiben, erwartet Siderkiewicz ein Kickers-Team, das „geschlossen auftritt, füreinander da ist und robust in die Zweikämpfe geht. Wenn wir so auftreten wie zuletzt in Flensburg, bin ich davon überzeugt, dass wir die drei Punkte holen werden.“ Von der ungeliebten Zuschauerrolle konnte sich der 28-Jährige nach seiner Zwei-Spiele-Zwangspause in Lübeck und Hamburg übrigens verabschieden. Die Muskelverhärtung im Oberschenkel war auskuriert - und der Dauerbrenner stand in den vergangenen beiden Partien wieder von der ersten Sekunde an auf dem Rasen. Auch am Freitagabend dürfte der Name Janek Siderkiewicz auf dem offiziellen Spielberichtsbogen auftauchen - wie gewohnt in der Startelf.