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Foto: Jens Doden

Regionalliga
Freitag, 07.11.2025 20:55 Uhr | Ingo Poppen

„Wir müssen im Derby mutig auftreten“

Kickers-Kapitän Dennis Engel über sein erstes Saisontor, die Hinrunde und das besondere  Auswärtsspiel beim SV Meppen

Die Freude musste raus. Nach seiner Premiere setzte Dennis Engel zum Jubellauf in Richtung Block 5 an. Sekunden nach dem anschließenden Knierutscher verschwand der Kapitän von Kickers Emden auch schon in einer blau-weißen Traube. Seine Mitspieler herzten den 30-Jährigen, der 56 Sekunden nach Wiederanpfiff des Heimspiels gegen Altona 93 zum 2:1 getroffen hatte. Den Emdern ebnete Engel mit diesem Tor den Weg zum ersten Erfolg nach zuvor sieben sieglosen Spielen. Auch für ihn persönlich war es ein ganz besonderer Moment: Der Rechtsverteidiger erzielte im 82. Pflichtspiel für Kickers seinen ersten Treffer.

„Natürlich steht man da noch mal mehr im Fokus“, sagt Engel. „Mir ist aber egal, wer die Tore macht. Viel wichtiger ist es, dass wir die Spiele gewinnen und als Team funktionieren.“ Genau da wollen die Ostfriesen am Samstagnachmittag anknüpfen – in einem speziellen Spiel: Kickers tritt zum Derby beim Tabellenführer SV Meppen an (14 Uhr).

Wir haben mit Dennis Engel über seinen Treffer gegen Altona, die Hinrunde und das Duell in Meppen gesprochen.

Dennis Engel über…

…sein erstes Tor im Kickers-Trikot:  Als der Ball nach einer guten Kombination vor meinen Füßen gelandet ist, habe ich nicht lange überlegt, sondern einfach abgezogen. Mir war bewusst, dass so ein Ding auf dem nassen Rasen mal durchrutschen kann. Dass es dann geklappt hat, hat mich sehr gefreut. Es war ein super Gefühl, mit den Jungs jubeln zu dürfen. 

Dennis Engel bejubelte gegen Altona sein erstes Tor für Kickers Emden. Foto: Jens Doden

…die Dinge, die der 5:1-Sieg bewirken kann:  Man hat in der zweiten Halbzeit gesehen, dass wir stark genug sind und viel Qualität haben. Wenn wir die abrufen, können wir Spiele auch in dieser Höhe gewinnen. Ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, finde ich sehr wichtig. Es war aus meiner Sicht kein Befreiungsschlag aus der Krise, aber es war ein wichtiger Schritt. Trotzdem gibt es noch viele Dinge, die wir aufarbeiten müssen.

…die Hinrunde, die Kickers auf Platz elf abgeschlossen hat:  Ganz klar: Die Bilanz fällt durchwachsen aus. Es war nicht unser Anspruch, mit 19 Punkten dazustehen. Wir wussten, dass die Regionalliga Nord eng und ausgeglichen ist. Leider hat uns in einigen Spielen das nötige Matchglück gefehlt. Außerdem haben wir zu viele Platzverweise kassiert und uns damit selbst geschwächt. Es ist logisch, dass wir mit dem aktuellen Stand unzufrieden sind. Aber wir schauen jetzt nur noch nach vorne. Es geht darum, eine bessere Rückserie zu spielen.

…das Derby beim SV Meppen:  Wir müssen uns auf einen heißen Gegner einstellen. Meppen braucht die drei Punkte, um den ersten Tabellenplatz zu verteidigen. Wir können befreit aufspielen und den SVM brutal ärgern. Wir haben einfach Bock auf das Spiel und wissen, dass wir jede Mannschaft in der Liga vor Probleme stellen können. 

"Wir können befreit aufspielen", sagt der 30-Jährige. Foto: Jens Doden

…die Atmosphäre in der Hänsch-Arena, in der zwischen 8000 und 9000 Zuschauer erwartet werden:  Das sind die Spiele, auf die jeder Fußballer richtig Bock hat. Wir kennen die Atmosphäre ja schon aus der vergangenen Saison, als knapp 9400 Leute im Stadion waren. Es wird sehr stimmungsvoll und sehr laut, man wird auf dem Platz nicht viel verstehen können. Wir freuen uns auf diese Kulisse, auf dieses Derby. Wir werden das Spiel genießen – und das geht natürlich am besten mit drei Punkten. 

...die Aspekte, die am Samstag zu etwas Zählbarem führen sollen:  Wir müssen mutig auftreten. Wir haben nichts zu verlieren – der Druck liegt bei den Meppenern. Es wird wichtig sein, dass wir Spaß am Fußball haben – und Spaß daran, Zweikämpfe zu führen. Wenn wir eine gewisse Lockerheit auf den Platz bringen, haben wir eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen. Die Qualität dazu haben wir auf jeden Fall.

…den Spielverlauf, den er sich wünscht: 1:0-Sieg, 90. Minute, Tido Steffens.