Steffen-Doppelpack beim ersten Kickers-Heimsieg seit 43 Tagen
Emder schlagen den Bremer SV mit 3:1 / Kurioser Schiller-Treffer zum Endstand
Auf dieses Déjà-vu hätten die Regionalliga-Fußballer von Kickers Emden sehr gerne verzichtet. Ihr Heimspiel gegen den Bremer SV verlief zunächst wie so oft in den vergangenen Wochen: Die Ostfriesen erarbeiteten sich Chancen, ließen nichts zu - und kassierten mit der ersten echten Möglichkeit der Gäste das 0:1. Der Ex-Emder Nikky Goguadze erzielte nach einer Ecke per Direktabnahme sein elftes Saisontor - und weckte böse Erinnerungen. „Da dachte ich: Nicht schon wieder“, sagte Tobias Steffen. Es war bereits das siebte Mal in den vergangenen acht Partien, dass Kickers einem Rückstand hinterherlaufen musste.
„Die Reaktion, die wir gezeigt haben, war überragend“, fand Steffen. Denn nur zehn Minuten nach dem Schock herrschte Erleichterung im Ostfriesland-Stadion - dank des Emder Freistoß-Spezialisten. Steffen schlenzte den Ball aus rund 20 Metern zum Ausgleich in die Maschen (33.). „Das war heute der Dosenöffner für uns“, sagte der 32-Jährige. Nach dem Seitenwechsel schnürte Steffen seinen zweiten Saison-Doppelpack (56.), ehe David Schiller mit einem kuriosen Treffer für den 3:1-Endstand sorgte (60.). Damit feierte Kickers den ersten Heimsieg seit 43 Tagen.
Tobias Steffen trifft per Freistoß zum 1:1. Foto: Jens Doden
An das 5:1 gegen Werder Bremen II am 20. August erinnert sich Tobias Steffen besonders gern - denn auch da erzielte der Offensivmann zwei Treffer, darunter war ebenfalls ein direktes Freistoßtor. „Mir ist ganz egal, wer die Dinger macht“, sagt Steffen. „Es war heute unglaublich wichtig für uns, dass wir dieses Spiel gewinnen.“
Die Ostfriesen starteten gut in die Partie und besaßen bereits nach 74 Sekunden die erste Gelegenheit: Nach einer Flanke von Pascal Steinwender verfehlte ein Schiller-Kopfball das Bremer Tor knapp. Steffen scheiterte zudem an Ex-Kickers-Keeper Tobias Duffner (19.). Von den Gästen war wenig zu sehen - bis zum ersten Eckball der Partie. Die Hereingabe von Justin Bretgeld nutzte Nikky Goguadze clever zum 0:1. „Dass wir in Führung gegangen sind, hat der Spielverlauf eigentlich gar nicht hergegeben“, sagte der Bremer Coach Sebastian Kmiec.
Tido Steffens scheitert in dieser Szene an Ex-Kickers-Keeper Tobias Duffner. Foto: Jens Doden
Diese Einschätzung teiltet auch Kickers-Trainer Stefan Emmerling. „Wir haben guten Fußball gespielt und waren sehr dominant“, sagte er. „Die Jungs haben sich durch das unglückliche Gegentor nicht verunsichern lassen.“ Nach der schnellen Antwort durch den Steffen-Freistoß blieb Kickers stets gefährlich. Steinwender hätte das 2:1 erzielen können, nachdem Tido Steffens an Duffner gescheitert war - doch „Calli“ traf den Ball frei vor dem Tor nicht richtig und wartet damit weiter auf seinen ersten Heimtreffer in dieser Spielzeit (36.).
Die erste Chance der zweiten Hälfte gehörte den Bremern: Goguadze versuchte es mit einem 17-Meter-Freistoß direkt, schoss aber links am Kasten vorbei (51.). Deutlich besser machte es Tobias Steffen. Nach einer Schiller-Flanke lauerte der 32-Jährige am langen Pfosten und schob zum 2:1 ein (56.). Die nächste Hereingabe von Schiller führte vier Minuten später zum 3:1. Der Kickers-Stürmer schlug die Kugel von der linken Seite in Richtung Tor - und hatte Glück, dass Duffner den Ball durch die Arme gleiten ließ (60.).
Die Freude über den ersten Heimsieg seit 43 Tagen war groß. Foto: Jens Doden
Der Schlussmann der Bremer war kurz darauf erneut gefordert, wehrte aber zwei Steffen-Abschlüsse innerhalb von elf Sekunden ab (63.). Anschließend kamen die Gäste wieder besser ins Spiel und besaßen mehrere Möglichkeiten. Die Unsicherheiten in der Defensive bezeichnete Kickers-Coach Emmerling als „kleinen Makel“.
Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr: So feierten die Kickers-Fans den ersten Heimsieg seit 43 Tagen nach dem Schlusspfiff ausgiebig mit ihrem Team. „Wir haben heute viele Emotionen auf den Platz gebracht, die Zuschauer haben uns wieder einmal toll unterstützt“, sagte Doppeltorschütze Tobias Steffen. „Jetzt müssen wir am Samstag gegen Jeddeloh nachlegen.“
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