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Foto: Jens Doden

Regionalliga
Freitag, 11.04.2025 23:01 Uhr | Ingo Poppen

„Müssen unsere Hausaufgaben erledigen und Spiele gewinnen“

Luis Podolski hat mit Kickers noch Tabellenplatz zwei im Visier / Emden tritt am Samstag in Jeddeloh an

12 Sekunden nach der vergebenen Großchance durfte Luis Podolski doch noch jubeln. Der Abwehrspieler von Kickers Emden tauchte im Auswärtsspiel beim Bremer SV nach einem Zuspiel von David Schiller frei vor Torhüter Ville Seppä auf - scheiterte aus spitzem Winkel aber am Schlussmann. Doch der 20-Jährige schaltete nicht ab, sondern reagierte schnell - und leitete mit der anschließenden Flanke letztlich auch das 2:1 für Kickers durch Pascal Steinwender mit ein.

Die Szene ist exemplarisch für viele Aktionen des 20-Jährigen in dieser Regionalliga-Saison. „Der Offensivdrang gehört einfach zu meiner Spielweise“, sagt „Poldi“. So bereitete er in Liga und Pokal bislang vier Treffer direkt vor, kreierte Chancen für seine Teamkollegen - und besaß mehrfach auch selbst gute Gelegenheiten.

Luis Podolski hat bislang vier Treffer direkt vorbereitet. Foto: Jens Doden

„Gerade in Bremen oder gegen Todesfelde hätte es mit meinem ersten Saisontor klappen können“, so Podolski. „Ich bin aber optimistisch, dass es in dieser Saison noch was wird.“ Den nächsten Versuch würde Emdens Nummer 20 gerne am Samstag unternehmen, wenn Kickers beim SSV Jeddeloh antritt (14 Uhr). Podolski darf sich berechtigte Hoffnungen machen, seinen 22. Regionalliga-Einsatz im Kickers-Trikot zu absolvieren - und dabei zum 17. Mal in der Startelf zu stehen.

„Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich schon so viel Spielzeit sammeln durfte“, sagt der 20-Jährige, der im vergangenen Sommer von Hannover 96 II nach Ostfriesland gewechselt war. Podolski, als Rechtsverteidiger verpflichtet, wusste auch als offensiver Rechtsaußen und in weiten Teilen der Hinrunde als Vertretung für den verletzten André N’Diaye hinten links zu überzeugen. „Mit meiner Entwicklung bin ich natürlich noch nicht am Ende. Ich möchte täglich weiter dazulernen.“

„Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich schon so viel Spielzeit sammeln durfte“, sagt „Poldi“. Foto: Andre van Elten

Für Podolski und Co. geht es nach dem kampfbetonten Duell beim Bremer SV am Samstag erneut gegen eine Mannschaft, die noch um den Klassenerhalt bangen muss. „Jeddeloh ist in den vergangenen Wochen ein bisschen zu sehr unten reingerutscht“, sagt „Poldi“. Die Ammerländer verloren zwar nur zwei ihrer letzten sechs Spiele, feierten in dieser Phase aber keinen einzigen Erfolg. Vier Partien endeten mit einem Unentschieden. Durch diese Sieglos-Serie rutschte der SSV bis auf den 14. Tabellenplatz ab. Für die Jeddeloher, die zuletzt am 28. Februar beim SV Meppen (1:0) gewonnen haben, besteht also akute Abstiegsgefahr. „Ich erwarte einen Gegner, der um jeden Zentimeter kämpfen und uns nichts schenken wird“, so Podolski.

Die Emder reisen als Tabellendritter zwar ohne Druck an, wollen die Saison aber auch nicht „austrudeln“ lassen. Der Abstand zur SV Drochtersen/Assel auf Rang zwei beträgt fünf Spieltage vor Schluss drei Zähler. „Drochtersen hat zuletzt ein bisschen was liegen lassen“, sagt der 20-Jährige. „Allerdings müssen wir erst einmal unsere Hausaufgaben erledigen und unsere Spiele gewinnen. Dann werden wir sehen, ob es noch für den zweiten Platz reicht.“

Podolski hofft auf den neunten Kickers-Auswärtssieg der Saison. Foto: Jens Doden

Der Kickers-Plan ist also klar: Das zweitbeste Auswärtsteam der Liga möchte den neunten Sieg in der Fremde einfahren. Für Podolski steht auch fest, wie das gelingen kann: „Wir müssen an unseren Auftritt gegen Weiche Flensburg anknüpfen.“ Mitte März hatten die Ostfriesen einen 4:0-Erfolg gefeiert. „Das Spiel hat unglaublich viel Spaß gemacht, offensiv und defensiv haben sich alle Jungs gegenseitig unterstützt“, sagt Podolski. „Aus meiner Sicht war es unsere beste Saisonleistung.“

„Poldi“ stand in der Partie als Rechtsverteidiger von der ersten bis zur letzten Sekunde auf dem Platz, genau wie im Hinspiel gegen Jeddeloh. Das Duell mit dem SSV hatte Kickers Anfang Oktober 2024 mit 3:1 für sich entschieden. Die Vorlage zum wichtigen 2:1 durch Tobias Steffen kam übrigens vom damaligen „Aushilfs-Linksverteidiger“ Luis Podolski.

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