„Mit den Kickers-Fans im Rücken wird es mit einem Heimsieg klappen“
Said Abbey freut sich auf die Partie gegen den Hamburger SV II / 20-Jähriger erzielte sein erstes Saisontor im Hinspiel
Said Abbey erinnert sich gern an das Hinspiel gegen die Reserve des Hamburger SV. „Es war keine einfache Partie für uns, der HSV hat uns an dem Tag sehr gefordert“, sagt der Offensivspieler von Kickers Emden. Für den 20-Jährigen begann das Auswärtsspiel bei den Rothosen auf der Ersatzbank - und trotzdem war er nach dem Abpfiff der Mann des Tages. In der 78. Minute wurde Abbey eingewechselt. Keine 120 Sekunden später nahm er einem Abwehrspieler nahe der Mittellinie den Ball ab. Es folgten ein sehenswertes Solo über den halben Platz und ein wuchtiger Abschluss. Das Ergebnis: 2:1 für Kickers und Abbeys erster Saisontreffer. „Dass ich der Mannschaft mit meinem Tor helfen konnte, war ein super Gefühl.“
Am Freitagabend steht das Rückspiel gegen die Hamburger an (19 Uhr) - und die Rolle des Emder Flügelflitzers hat sich deutlich verändert. Während Abbey in der Hinrunde meist als Joker zu Kurzeinsätzen kam (15 Spiele, 14 Einwechslungen), durfte er in diesem Jahr gegen Todesfelde und bei St. Pauli II jeweils von Beginn an ran. „Ich bin geduldig geblieben, habe in der Winterpause hart an mir gearbeitet und versucht, mich in vielen Punkten zu verbessern und das im Training und den Testspielen zu zeigen“, so Abbey. „Dass meine Arbeit belohnt worden ist, freut mich natürlich sehr.“

Said Abbey traf im Hinspiel zum 2:1 für Kickers. Foto: Jens Doden
So kann er sich auch berechtigte Hoffnungen auf den nächsten Startelf-Einsatz gegen den HSV II machen. „Ich möchte in den kommenden Wochen einfach so viel Spielzeit wie möglich sammeln und gute Ergebnisse mit der Mannschaft erzielen“, sagt der 20-Jährige. Dass Abbey und Co. genau das bei der 0:1-Niederlage beim FC St. Pauli II nicht gelungen ist, hat ihn auch einige Tage danach noch geärgert. „Wir haben gerade in den ersten 30 Minuten ein gutes Spiel gemacht“, sagt er. Doch Kickers machte nichts aus der Überlegenheit - im Gegenteil. „Das Gegentor ist unglücklich gefallen, weil wir in der Situation einfach nicht wach waren. Danach hat uns leider das nötige Spielglück gefehlt.“
Inzwischen ist die Pleite bei den Kiezkickern abgehakt - der Fokus liegt voll auf dem Duell mit den Rothosen. „Ich erwarte eine sehr spielstarke Truppe, die sich im Laufe der Saison extrem gefangen hat“, sagt Abbey, der in der Jugend beim HSV-Rivalen Werder Bremen ausgebildet worden ist. „Die Mannschaft bringt sehr viel Qualität mit. Der HSV wird alles dafür tun, um weiterhin oben dran zu bleiben.“
Tatsächlich erwartet die Zuschauer im Ostfriesland-Stadion ein „Verfolgerduell“: Kickers trifft als Dritter (24 Spiele, 39 Punkte) auf den Fünften aus Hamburg (24 Spiele, 35 Punkte). Bemerkenswert dabei: Der HSV hat ein negatives Torverhältnis (42:46) und nach Teutonia Ottensen (53) die zweitmeisten Gegentore in der Liga kassiert.

Der 20-Jährige spielte in beiden Partien dieses Jahres von Beginn an. Foto: Jens Doden
Ein grundsätzlich beliebter Fakt spielt beim Flutlichtduell am Freitagabend übrigens nur eine untergeordnete Rolle - zumindest mit Blick auf eine Statistik. Wer den ersten Treffer erzielt, hat sich nicht zwingend einen Vorteil verschafft - denn es treffen die beiden Teams aufeinander, die bisher die meisten Punkte nach Rückständen geholt haben. Kickers lag in 24 Partien 17-mal zurück - und holte noch 20 Zähler (sechs Siege, zwei Remis). Der HSV II erarbeitete sich nach 14 Rückständen immerhin noch 13 Punkte (vier Siege, ein Remis).
All das spielt für Said Abbey keine Rolle. „Niemand aus der Liga möchte gerne im Ostfriesland-Stadion antreten, weil wir eine sehr eklig zu bespielende Mannschaft sind, wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen“, sagt der 20-Jährige. „Wir dürfen dem HSV keine Möglichkeit geben, in irgendeiner Art und Weise Fußball zu spielen und müssen von der ersten Minute an wach sein“, so Abbey. „Unser Ziel sind die drei Punkte. Mit der richtigen Einstellung und unseren Fans im Rücken wird es mit dem Heimsieg klappen.“ Der Emder Flügelflitzer möchte möglichst einen entscheidenden Teil zum Erfolg beitragen - damit ihm auch das Rückspiel gegen die Reserve des Hamburger SV noch lange in guter Erinnerung bleibt.