Kickers nutzt Chancen nicht und verliert 0:1 bei St. Pauli II
Emder vergeben gute Gelegenheiten und kassieren entscheidenden Treffer zu Beginn der zweiten Hälfte
Es lief bereits die achte Minute der Nachspielzeit, als Kickers Emden die allerletzte Chance auf einen Punkt besaß. Tobias Steffen trat aus knapp 30 Metern zum Freistoß an, versuchte es direkt - und scheiterte an Ben Voll im Tor des FC St. Pauli II. Wenige Sekunden später war Schluss - und die Emder Niederlage besiegelt. Mit 0:1 unterlagen die Ostfriesen bei der Bundesliga-Reserve der Kiezkicker. „Diese Niederlage ist extrem unnötig“, sagte Kickers-Trainer Stefan Emmerling. „Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit ein sehr ordentliches Spiel abgeliefert, waren überlegen und hatten auch gute Möglichkeiten.“
Gerade in der Anfangsphase gelang es den Emdern, die Hamburger in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Allein Mika Eickhoff kam in den ersten fünf Minuten zu drei ordentlichen Abschlüssen. Der erste Schuss des Mittelfeldspielers landete am Außennetz (2.), der zweite wurde im Strafraum geblockt (4.) - und der dritte zu einer von mehreren Ecken abgefälscht (5.). Außerdem zielte Julian Stöhr über den FCSP-Kasten (4.).
Kickers verpasste die frühe Führung - und wäre kurz darauf beinahe in Rückstand geraten. Nach einer Flanke von der linken Seite köpfte Theo Schröder die Kugel an den Pfosten (12.). Nachdem Pascal Steinwender an Pauli-Keeper Voll gescheitert war (18.), durften die Ostfriesen in der 21. Minute jubeln - aber nur für wenige Sekunden. Janek Siderkiewicz hatte eine Stöhr-Flanke am kurzen Pfosten per Kopf ins Tor verlängert, soll dabei aber im Abseits gestanden haben. Weil auch die Versuche von Said Abbey (27.) und Tido Steffens (28.) ihr Ziel verfehlten, blieb es zur Pause beim torlosen Remis.
Auch die zweite Hälfte begann ausgeglichen - dann folgte die „kalte Dusche“ für die Emder. Nach einem Einwurf in der Hamburger Hälfte verlor Kickers den Ball. Es folgte ein schnell ausgeführter, langer Abschlag von Voll. Dennis Engel verlängerte den hohen Ball im Luftduell mit Romeo Aigbekaen unglücklich in Richtung eigenes Tor - genau in den Lauf von Theo Schröder. Der scheiterte zunächst am gut reagierenden Torwart Marcel Bergmann. Den Nachschuss beförderte Schröder dann aus spitzem Winkel in die Maschen (51.). „Das Gegentor darf uns so nicht passieren, da war die Absicherung nicht gut“, sagte Emmerling. „Wir haben es St. Pauli in der Situation viel zu einfach gemacht.“
Nach dem Rückstand blieb seine Mannschaft bemüht, doch wirklich große Möglichkeiten gab es nicht. Die besten Chancen vergaben Abbey (69.) und Schiller (74.) - beide Schüsse konnte Voll parieren.
In der Schlussphase hätten die Gastgeber bei drei Szenen auf 2:0 erhöhen können. Einen Schuss von Schröder hielt Bergmann stark (77.), zwei weiterer Abschlüsse aus kurzer Distanz konnten geblockt werden (85.). Drei Minuten später forderten die Ostfriesen dann Elfmeter, nachdem Tobias Steffen im Strafraum gehalten worden war. „Der Schiedsrichter hat gesagt, dass ihm der Kontakt zu wenig für ein Foul war“, so Emmerling.
In der Nachspielzeit warf Kickers noch einmal alles nach vorne - auch Bergmann war bei Standardsituationen im gegnerischen Strafraum zu finden. Bis auf einen geblockten Schuss von Marten Schmidt (90.+4) und den Steffen-Freistoß (90.+8) sprangen aber keine guten Chancen mehr heraus. „Die Jungs haben einen riesigen Aufwand betrieben und bis zum Schluss alles reingeworfen“, sagte Emmerling. „St. Pauli war heute die etwas glücklichere Mannschaft, für uns wäre mehr drin gewesen.“

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