Menü

Foto: Jens Doden

Regionalliga
Samstag, 08.03.2025 15:46 Uhr | Ingo Poppen

1:3 gegen den HSV II - Kickers kassiert zweite Pleite in Folge


Emder vergeben zu viele Chancen / Elfmeter führt zu Rückstand / Treffer von Dietrich kommt zu spät

Die Klänge waren vertraut, doch sie kamen aus einem „falschen“ Block. So war die obligatorische „Humba“ wenige Minuten nach dem Abpfiff am Freitagabend im Ostfriesland-Stadion zu hören - zelebriert wurde sie aber nicht von den Kickers-Fans und ihrer Mannschaft, sondern von rund 100 Anhängern des Hamburger SV und dem U21-Team. Mit 3:1 gewann der Nachwuchs der Rothosen bei Kickers Emden und sorgte damit für die zweite Niederlage der Ostfriesen in Folge. „Wir haben uns einige Großchancen erarbeitet, konnten aber leider keine davon nutzen“, sagte Kickers-Trainer Stefan Emmerling.

Diese Aussage hätte auch zu den bisherigen beiden Pflichtspielen in diesem Jahr gepasst, denn sowohl gegen den SV Todesfelde (1:0) als auch beim FC St. Pauli II (0:1) hatten es die Emder verpasst, ihre guten Möglichkeiten auszunutzen. Dieses Bild bot sich den 2650 Zuschauern auch am Freitagabend. Kickers startete schwungvoll - und Eickhoff vergab nach einem tollen weiten Ball von Pascal Steinwender den ersten Hochkaräter (5.). Nach einem Zuspiel von David Schiller zielte Steinwender aus 16 Metern am Kasten vorbei (11.). Sekunden später brachte sich HSV-Torhüter Luis Klatte bei einem Rückpass selbst in die Bredouille, aber Schiller konnte Kaltes schlechte Ballannahme nicht ausnutzen (11.).

Pascal Steinwender gehörte zu den aktivsten Emdern. Foto: Jens Doden

Die größte Kickers-Chance vergab dann der Kapitän: Nach einem feinen Doppelpass zwischen Marten Schmidt und Steinwender legte „Calli“ die Kugel im Strafraum quer zu Tido Steffens, der aus sechs Metern vorbeischoss (15.).

Ein weiter Ball aus der eigenen Hälfte führte dann zur ersten echten Gelegenheit der bis dahin harmlosen Gäste. Jesse Kilo entwischte der Emder Abwehr und konnte die Kugel am herausstürzenden BSV-Torhüter Marcel Bergmann vorbeispitzeln. Der Ball kullerte zwar ins Toraus, doch Bergmann traf Kilo - und Schiedsrichter Jannik Weinkauf (Oldenburg) entschied auf Elfmeter. Omar Sillah verlud Bergmann und traf zum 0:1 (19.). Der Rückstand zeigte Wirkung: Vom Schwung der Anfangsphase war fortan nur noch wenig zu sehen, weitere Gelegenheiten blieben aus.

David Schiller war an mehreren gefährlichen Szenen beteiligt. Foto: Jens Doden

Die zweite Halbzeit begann dann wie die erste - mit einer Großchance für Kickers. Steffens bediente Eickhoff, der legte an der Strafraumgrenze ab für Schmidt. Dessen 18-Meter-Schuss wurde abgefälscht, der Ball trudelte nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (47.). Die jungen Hamburger erteilten den Ostfriesen vier Minuten später die nächste Lektion in Sachen Effektivität. Einen sehenswerten Pass in die Tiefe von Kilo nutzte Sillah mit einem Schuss aus 15 Metern ins lange Eck zum 0:2 (51.). „Der HSV war vor dem Tor kaltschnäuziger“, sagte Emmerling. „Das sollte uns gegen eine U21 eigentlich nicht passieren.“

Die Emder gaben nicht auf und kamen vor allem durch David Schiller zu kleineren Möglichkeiten. Ein Schuss des Stürmer landete neben dem Kasten (53.), einen Seitfallzieher parierte HSV-Keeper Klatte ebenso (57.) wie einen weiteren Schiller-Schuss (59.).

Am Ende feierten die Hamburger mit ihren Fans. Foto: Jens Doden

Den nächsten Torschrei hatten wieder die HSV-Fans auf den Lippen, doch ein Kopfball strich knapp am Emder Kasten vorbei (82.). Kurz darauf durften die Gäste dann erneut jubeln. Nach einer Ecke stand Noah Andreas im Fünfmeterraum völlig frei und köpfte zum 0:3 ein (86.). Ein weiterer Eckball führte in der 90. Minute zu einem weiteren Treffer: Tobias Steffen servierte die Kugel für Tim Dietrich, der per Direktabnahme sein drittes Saisontor erzielte.

Mehr als Ergebniskosmetik war das aus Emder Sicht aber nicht. Die zweite Kickers-Niederlage in Folge war besiegelt. „Die Enttäuschung ist groß“, so Emmerling. „Man kann der Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie ein total schlechtes Spiel gemacht hat. Aber wir wissen natürlich, dass wir es besser können.“