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Foto: Andre van Elten

Regionalliga
Sonntag, 06.04.2025 23:05 Uhr | Ingo Poppen

2:1 nach 0:1 - Kickers feiert Auswärtssieg nach Pausenrückstand

Igwe und Steinwender treffen innerhalb von 141 Sekunden beim Bremer SV / Emden feiert achten Erfolg in der Fremde

Premieren, Pech und perfekter Abschluss: So lässt sich der Arbeitstag von Pascal Steinwender treffend zusammenfassen. Der Offensivspieler von Kickers Emden durchlebte im Auswärtsspiel beim Bremer SV am Sonntagnachmittag das viel zitierte „Wechselbad der Gefühle“. Nach dem Abpfiff herrschte bei Steinwender und seinen Teamkollegen aber die pure Erleichterung über einen 2:1-Sieg. Die Ostfriesen drehten einen 0:1-Pausenrückstand innerhalb von 141 Sekunden - und „Calli“ köpfte Kickers mit seinem fünften Saisontor zum achten Auswärtserfolg im 14. Spiel. „Wir waren die bessere Mannschaft, aber es war ein hartes Stück Arbeit“, so Steinwender.

Für den 28-Jährigen war schon vor dem Anpfiff etwas anders als sonst, denn erstmals führte er die Emder in einem Pflichtspiel als Kapitän aufs Feld. Weil der etatmäßige Kapitän Tido Steffens mit Wadenproblemen zuschauen musste und sein Vertreter Dennis Engel nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung in Drochtersen zunächst auf der Bank Platz nahm, hing die „Binde“ in der Kabine am Sonntag neben dem Trikot mit der Nummer 7. „Es war ein sehr schönes Gefühl. Vor allem, weil ich der Mannschaft helfen konnte.“

Der Kopfball von Pascal Steinwender landet zum 2:1 für Kickers im langen Eck. Foto: Andre van Elten

Das hätte Steinwender beinahe schon in der 11. Minute getan, doch sein Schuss aus vier Metern landete nur am Lattenkreuz. Fünf Minuten später traf auch Marvin Eilerts nach einem Einwurf von David Schiller per Kopf die Latte. Julian Stöhr schob danach zwar zur vermeintlichen Kickers-Führung ein, doch Schiedsrichter Rene-Alexander Rose (Wolfenbüttel) hatte ein Handspiel gesehen und gab den Treffer nicht (16.).

Ein weiter Einwurf führte schließlich zum ersten Treffer des Tages, der auch zählte - allerdings auf der anderen Seite. Die Emder konnten das Spielgerät nicht klären und Karlo Grgic traf aus fünf Metern zum 1:0 (18.). „Ein ärgerliches Gegentor, weil wir voll am Drücker waren“, sagte Steinwender. „Trotzdem war ich mir sicher, dass wir hier was holen können.“

Die beste Gelegenheit zum Ausgleich vergab André N’Diaye, dessen Schuss BSV-Torhüter Ville Seppä an den Pfosten lenkte (38.). In der Nachspielzeit wehrte Kickers-Keeper Marcel Bergmann einen Versuch von Elario Ghassan aus kurzer Distanz ab (45.+2).

In der Halbzeitpause waren dann auch die richtigen Worte des Kapitäns gefragt. „Ich habe den Jungs gesagt, dass trotz des Rückstands nicht alles schlecht war und wir das Ding noch drehen können“, sagte Steinwender. Entsprechend selbstbewusst kamen die Emder aus der Kabine. Tobias Steffen hatte den Ausgleich auf dem Fuß, sein platzierte Schuss wurde aber noch leicht abgefälscht (52.). Die anschließende Ecke brachte keine Gefahr, wohl aber der nächste Angriff des Bremer SV. Nach Flanke von rechts köpfte Jef Tchouangue knapp über den Kasten (53.).

Statt 2:0 hieß es kurz darauf 1:1. Steffen setzte Michael Igwe mit einem feinen Zuspiel in Szene. Der 22-Jährige behielt vor BSV-Torwart Seppä die Nerven und traf ins kurze Eck (62.). 128 Sekunden danach wäre Luis Podolski beinahe das 2:1 aus Emder Sicht gelungen, doch Seppä wehrte den Schuss des Rechtsverteidigers ab. Wiederum nur zwölf Sekunden später war der Schlussmann dann machtlos. Igwe zog aus rund 22 Metern ab, Eilerts fälschte die Kugel noch leicht ab. Der Ball klatschte gegen die Latte und sprang vor die Füße von Steinwender, der „Köpfchen“ bewies und zum 1:2 ins lange Eck einnickte (64.).

„Ich habe sicher nicht so selten mit dem Kopf getroffen wie man vielleicht denken mag“, sagte „Calli“ und grinste. „Aber vermutlich braucht man nicht mehr als zwei Hände für die Zahl meiner Kopfballtore.“ Im Kickers-Trikot war es seine zweite Premiere an diesem Nachmittag - und dann noch spielentscheidend. 

„Es war ein brutal intensives Spiel“, sagte Kickers-Trainer Stefan Emmerling. „Unser Sieg ist verdient, auch wenn wir am Ende noch ein, zwei Aktionen überstehen mussten.“ Die Schlussphase des BSV-Duells erlebte Pascal Steinwender schon von der Ersatzbank aus. Für ihn war der ereignisreiche Arbeitstag kurz nach seinem Premieren-Kopfballtor beendet. Nach dem Ende der fünfminütigen Nachspielzeit durfte der 28-Jährige gemeinsam mit Mannschaft und Fans jubeln. „Ich bin wirklich glücklich, dass wir die drei Punkte mit nach Emden nehmen.“

Bremer SV

1. Mannschaft

1:2 (1:0)

Kickers Emden

1. Mannschaft

900'+1
Gelbe Karte
Gelbe Karte
64'
Tor
Tor
62'
Tor
Tor
45'+2
Gelbe Karte
Gelbe Karte
42'
Gelbe Karte
Gelbe Karte
18'
Tor
Tor