Ex-Bremer Eickhoff rettet Kickers einen Punkt bei Werder II
22-Jähriger trifft spät zum 1:1 gegen seinen Lieblingsgegner / Frühes Eigentor durch Engel
Mika Eickhoff und Werder Bremen - diese Geschichte ist seit Freitagabend um ein Kapitel reicher. Der 22-Jährige tat nämlich das, was er gegen seinen Ex-Klub immer tut: treffen. Im zweiten Regionalliga-Spiel gegen die Bremer erzielte der Offensivmann sein zweites Tor. Hinzu kommen zwei Treffer beim Emder 5:2-Testspielsieg im Februar sowie das 1:0 im Test gegen die Bremer Bundesliga-Profis Mitte Juli.
„Gegen Werder macht es mir einfach immer besonders Spaß“, sagte er und lächelte. Für Eickhoff war der Treffer auf Platz 11 eine Premiere, denn erstmals traf er in seinem alten „Wohnzimmer“ gegen die ehemaligen Kollegen. Damit rettete der 22-Jährige seiner aktuellen Mannschaft immerhin noch einen Punkt. Nach einer Flanke von Michel Eickschläger nahm Eickhoff den Ball mit der Innenseite aus fünf Metern direkt - und sorgte in der 86. Minute für das 1:1. „Es freut mich sehr für Mika, dass er wieder einmal gegen Bremen getroffen hat“, sagte Markus Unger.
„Wir nehmen das 1:1 mit. Eine Niederlage wäre nach der Leistung heute auch nicht gerecht gewesen.“ Der Emder Co-Trainer, der den krankgeschriebenen Stefan Emmerling erneut gemeinsam mit Bastian Dassel an der Seitenlinie vertrat, sah zwei unterschiedliche Halbzeiten seines Teams. „In der ersten Hälfte waren wir zu verhalten und passiv“, so Unger. „Nach der Pause war die Mannschaft dann sehr präsent, sehr scharf in den Zweikämpfen. Wenn uns der Ausgleich eher gelungen wäre, hätten wir vielleicht noch die Chance auf den Sieg gehabt.“
Zunächst aber mussten die Ostfriesen, die zuvor in zwei Partien ohne Gegentor geblieben waren, einen frühen Rückschlag hinnehmen. Kickers-Kapitän Dennis Engel unterlief bereits nach 191 Sekunden ein unglückliches Eigentor. Nach einer Hereingabe von Wesley Adeh fälschte Engel die Kugel im Zentrum unglücklich und unhaltbar für Torhüter Norman Quindt ab - 1:0 (4.).

Kickers-Kapitän Dennis Engel unterlief ein unglückliches Eigentor. Foto: Jens Doden
Der Emder Schlussmann rückte in der ersten Hälfte gleich mehrfach in den Fokus. Zunächst parierte er zwei Versuche Wesley Adeh (11.) und Cimo Röcker (25.). Bei einem Schlenzer des Werder-Kapitäns in Richtung Winkel musste sich Quindt dann ordentlich strecken - und lenkte den Ball noch an die Latte (36.). „Wenn wir vor der Pause das 0:2 kassieren, wird es natürlich noch schwieriger“, sagte Unger. „Werder hat in der Offensive eine enorme Qualität. Dass man die nicht komplett beherrscht, ist normal. Aber wir hatten in der Phase einfach nicht die richtigen Antworten.“ Der gefährlichste Kickers-Abschluss vor der Pause kam von Eickhoff, doch Werder-Keeper Stefan Smarkalev hatte die Kugel im Nachfassen (22.).
Die Ostfriesen kamen mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine. „Wir waren aggressiver gegen den Ball, sind mutiger angelaufen und haben Fehler von Werder provoziert“, sagte Eickhoff. So ergab sich bereits in der 54. Minute die erste Großchance der Gäste: Emanuel Adou bediente Michael Igwe, dessen Hereingabe bei David Schiller landete. Der Stürmer traf die Kugel in aussichtsreicher Position nicht richtig und verpasste den Ausgleich. Anschließend verfehlte Felix Göttlicher den Kasten nach einer Schiller-Flanke per Kopf ( 58.). Einen Schuss des Emder Innenverteidigers wehrte Smarkalev ab (61.).
Viele weite Schiller-Einwürfe und weitere Abschlüsse von Eickschläger (72.) und Marvin Eilerts (72.) machten deutlich: Kickers war klar am Drücker. „Wir haben viele Stresssituationen im Strafraum kreiert“, sagte Eickhoff. Besonders in der 86. Minute, als der Ex-Bremer die Ostfriesen jubeln ließ und die Bilanz gegen seinen Lieblingsgegner weiter aufbesserte. „Das 1:1 ist ein verdientes Ergebnis“, sagte der 22-Jährige, ehe er sich in ein freies Wochenende verabschiedete. Während die meisten seiner Teamkollegen die Rückreise mit dem Mannschaftsbus antraten, hatte Eickhoff einen kurzen Heimweg: Der „Werder-Schreck" wohnt in Bremen.