„Dürfen uns nicht vom 18. Tabellenplatz blenden lassen“

Marvin Eilerts erwartet mit St. Pauli II einen „spielstarken Gegner“ /  26-Jähriger überzeugt als Allrounder

Beim Anpfiff des Auswärtsspiels bei Werder Bremen II stand Marvin Eilerts als klarer Sechser für Kickers Emden auf dem Rasen. Als nach 94 intensiven Minuten der Abpfiff ertönte, war auch der 26-Jährige noch mit dabei - inzwischen aber als Innenverteidiger. „Über die Jahre habe ich hier schon so einige Positionen gespielt“, sagt Eilerts. Seit 2017 läuft er für die Emder auf - und zu Landesliga- oder früheren Oberliga-Zeiten war der Blondschopf durchaus auch mal auf den offensiven Außenbahnen zu finden. „Ich versuche immer, das Maximum herauszuholen - egal, wo das Team mich braucht“, sagt Eilerts.

Seit ein paar Jahren konzentrieren sich seine Einsatzgebiete jedoch vornehmlich auf das defensive Mittelfeld und die Abwehrzentrale - genau wie während der 90 Minuten auf Platz 11. „Im Mittelfeld ist es doch ein gutes Stück laufintensiver, aber das hat mir auch Spaß gemacht“, so Eilerts. „Meine größten Qualitäten sehe ich aber schon in der Innenverteidigung.“

Genau dort bestritt der 26-Jährige auch seine ersten vier Regionalliga-Spiele in dieser Spielzeit. Es folgte ein Kurzeinsatz gegen Lohne auf der „Sechs“ - und die Partie bei Werder II am vergangenen Freitag. Die Eilerts-Bilanz kann sich durchaus sehen lassen: Der Allrounder erlebte nur eine von vier Kickers-Niederlagen auf dem Rasen mit.

Auf das nächste Erfolgserlebnis hofft der Großefehner am Mittwochabend, wenn für Kickers der zweite Teil der „Reserve-Woche“ ansteht. Nach dem 1:1 bei Bremen II treten die Ostfriesen in Norderstedt beim FC St. Pauli II an (19 Uhr). Den Abschluss bildet das Heimspiel gegen den Hamburger SV II am kommenden Samstag (18 Uhr). Für Eilerts und Co. steht aber zunächst einmal das Duell gegen den Nachwuchs der Kiezkicker im Fokus. „Wir werden auf einen spielstarken Gegner treffen“, sagt der 26-Jährige. „Vom 18. Platz dürfen wir uns keinesfalls blenden lassen - St. Pauli verfügt über eine viel höhere Qualität.“

Doch die blitzte in der bisherigen Spielzeit nur selten auf. Ein Grund dafür dürfte der personelle Umbruch sein, den der aktuelle Tabellenletzte im Sommer zu bewältigen hatte. So brachen allein mit Julian Ulbricht (SV Meppen) sowie den beiden Kickers-Neuzugängen Theo Schröder und Peer Mahncke drei Stammspieler weg. Die Abgänge konnten bislang nicht kompensiert werden. Zum Saisonstart kassierten die Braun-Weißen vier Niederlagen in Serie und 16 Gegentreffer. Beim 1:7 in Jeddeloh stand es bereits zur Pause 0:5.

Den deutlichen Negativtrend konnte der FCSP inzwischen aber stoppen. Aus den vergangenen vier Spielen gab es vier Punkte. Den ersten Sieg feierte St. Pauli am vergangenen Sonntag. Beim Aufsteiger HSC Hannover legten die Kiezkicker einen Blitzstart hin - so stand das 2:0 für Pauli schon nach zehn Minuten fest.

„Sie spielen sauberen Fußball und haben viele technisch starke Spieler in ihren Reihen“, sagt Marvin Eilerts. „Und vielleicht gibt es ja auch Unterstützung von ‚oben‘.“ Doch unabhängig vom Personal - die Emder schauen nur auf sich. „Wir müssen direkt aggressiv ins Spiel gehen und den Gegner niederkämpfen.“ Ein überzeugender Start war den Ostfriesen im Auswärtsspiel bei Werder II nicht gelungen. „In der ersten Halbzeit hatten wir große Probleme, das Zentrum zu schließen“, so Eilerts. „Somit waren wir immer zu spät und hatten gar keinen Zugriff.“

Das änderte sich bekanntlich nach den Seitenwechsel. „Dank der deutlichen Steigerung konnten wir das Spiel besser gestalten, haben uns viele Chancen herausgespielt und den verdienten Ausgleich erzielt.“ Möglichst mehr als einen Zähler möchten die Ostfriesen am Mittwochabend aus dem Edmund-Plambeck-Stadion mitnehmen. Vor zweieinhalb Wochen setzten sie sich genau dort mit 2:0 bei Eintracht Norderstedt durch.

„Wir müssen uns auf unsere Stärken fokussieren“, sagt Emdens Nummer 11. „Wenn wir unser Spiel von der ersten bis zur letzten Sekunde durchziehen, kann es mit einem Sieg klappen:“ Marvin Eilerts würde gerne wieder seinen Teil zum Teamerfolg beitragen. Am liebsten natürlich von Anfang an. Die Position? Egal.