Kickers verliert 1:2 - Ungeschlagen-Serie reißt nach 24 Spielen
Emder kassieren in Bersenbrück die erste Niederlage seit September 2023
24 Spiele lang waren die Fußballer von Kickers Emden ungeschlagen. 22 Partien gewannen die Ostfriesen, feierten zuletzt 18 Erfolge in Serie. Ein weiteres Kapitel konnte der Oberliga-Meister seiner beeindruckenden Bilanz am Sonntagnachmittag nicht hinzufügen: Kickers verlor das Spitzenspiel beim TuS Bersenbrück mit 1:2 und kassierte damit die erste Niederlage seit dem 17. September 2023.
„Es ist ungewohnt, als Verlierer dazustehen“, sagte Stefan Emmerling. „Beide Mannschaften haben sich einen offenen Schlagabtausch geliefert und ein tolles Spiel geboten.“ Der Emder Trainer haderte allerdings mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit die größeren Möglichkeiten und hätten die Partie für uns entscheiden können. Deshalb ist diese Niederlage unnötig.“
Marcell Sobotta musste früh ausgewechselt werden. Foto: Jens Doden
Verzichten musste Emmerling beim Duell zwischen den besten Offensivreihen der Liga auf seinen 41-Tore-Sturm: Tido Steffens (23 Treffer) war wegen eines privaten Termins verhindert, David Schiller (18) fehlte gelbgesperrt. Aber auch ohne das Duo erwischten die Emder einen guten Start und besaßen vor 810 Zuschauern im Hasestadion die erste Gelegenheit: Ein Freistoß von Tobias Steffen wurde abgefälscht und landete neben dem Gehäuse (2.).
Bersenbrück begann verhalten - und traf in der 14. Minute wie aus dem Nichts. Einen Schuss von Jules Reimerink fälschte Markus Lührmann unhaltbar für Kickers-Keeper Marcel Bergmann ab - 1:0. Die Ostfriesen monierten in der Entstehung des Treffers ein Foul an Steffen an der Mittellinie, doch Schiedsrichter Jost Steenken (Nordhorn) hatte keine Regelwidrigkeit erkannt.
Der Unparteiische bewertete auch einen Zweikampf als fair, der für Marcell Sobotta das vorzeitige Aus in dieser Partie bedeuten sollte: Der Emder Offensivmann knickte um und konnte das Feld nur von Physiotherapeut Hendrik Peters und Kapitän Bastian Dassel gestützt verlassen (25.).
Weitere schlechte Nachrichten gab es für den BSV im ersten Durchgang nicht - im Gegenteil. Tobias Steffen hatte nach feinem Zuspiel von André N’Diaye keine Mühe, den Ausgleich zu erzielen (45.).
Kickers kam mit Schwung aus der Kabine: Die erste Großchance vergab der für Sobotta eingewechselte Keno Buß - TuS-Keeper Nils Böhmann entschied das direkte Duell für sich (52.). Kurz darauf landete ein Distanzschuss von Said Abbey auf dem Tornetz (55.). Eine der wenigen Bersenbrücker Gelegenheiten vergab Reimerink per Kopf (62.).
In der Schlussphase entwickelte sich Torhüter Böhmann zum absoluten Kickers-Schreck: Zunächst hielt er einen Versuch von Buß, der den Ball nach Querpass von Julian Stöhr nicht optimal getroffen hatte (79.). Dann war Böhmann auch zur Stelle, als Abbey vor ihm auftauchte (80.). Sekunden später parierte der Keeper dann noch einen Schuss von Kai Kaissis (80.). „Diese Hochkaräter hätten wir nutzen müssen“, ärgerte sich BSV-Coach Emmerling.
Statt mit 2:1 zu führen, lagen die Ostfriesen kurz darauf mit 1:2 zurück: Lührmann ließ Bersenbrück mit einem platzierten Schuss jubeln (81.). Weil sich anschließend keine gute Möglichkeit zum Ausgleich mehr bot, mussten sich die Emder nach rund fünfminütiger Nachspielzeit mit dem seltenen Gefühl einer Niederlage abfinden. „Die Jungs haben alles gegeben“, sagte Emmerling. „Das Ergebnis ist ärgerlich, aber es gibt schlimmere Momente.“
TuS Bersenbrück
1. Mannschaft
Kickers Emden
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