Kickers feiert 5:0-Gala und Traumtor
Emden schlägt Schöningen vor 1149 Zuschauern klar / Steffen trifft per Kunstschuss
Die Doppelpacker holten sich bei ihrer Auswechslung nach etwas mehr als 70 Minuten den verdienten Extra-Applaus ab. David Schiller und Tobias Steffen waren die Protagonisten bei der 5:0-Gala von Kickers Emden gegen die FSV Schöningen am Samstagabend. Beide trafen doppelt und hatten damit großen Anteil daran, dass die Ostfriesen durch den höchsten Saisonsieg im ersten Pflichtspiel des Jahres für eine Nacht wieder die Tabellenführung in der Oberliga übernahmen. Steffen verzückte die 1149 Zuschauer im Ostfriesland-Stadion zudem mit einem Traumtor zum zwischenzeitlichen 4:0 (56.).
„Dieser Sieg war extrem wichtig für unser Selbstbewusstsein“, sagte Schiller. „Nach den Absagen der vergangenen Wochen hat uns das Spiel einfach gut getan. Und ein 5:0 gegen Schöningen ist natürlich auch eine Ansage an die Liga.“ Der Kickers-Stürmer eröffnete das Spektakel auf dem erwartet tiefen Boden höchstpersönlich - und leitete seinen ersten Treffer auch selbst ein. Nach einem gewonnenen Kopfballduell von Schiller landete der Ball bei Steffens, der sich gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte und Pascal Steinwender bediente. Nach dessen Querpass musste Schiller die Kugel aus fünf Metern nur noch über die Linie schieben (16.).
Schiller stand auch bei der nächsten entscheidenden Szene im Mittelpunkt: Einen Abschlag von Kickers-Torhüter Isaak Djokovic ließen die Schöninger kurz hinter der Mittellinie durchrutschen - direkt zu Schiller, der auf und davon war. Sein Alleingang endete aber nicht mit dem 2:0, sondern mit Abstoß für die Gäste. „Ich habe einfach zu lange mit dem Abschluss gezögert“, sagte der 25-Jährige. „Vielleicht hätte ich einfach über den Torhüter lupfen sollen.“ Er entschied sich für einen Flachschuss - und zielte daneben (28.). Jubeln durften die Kickers-Fans wenig später trotzdem: Nachdem FSV-Keeper Philipp Steinke einen Versuch von Steffens abwehren konnte, war Tobias Steffen zur Stelle - und verwertete den Abpraller trocken zum 2:0 (31.).
Turbulent wurde es gegen Ende der ersten Hälfte: Nach einer FSV-Ecke klärte Kai Kaissis einen Schuss von Torjäger Christian Beck auf der Linie (40.). 51 Sekunden später lag der Ball dann im Netz - auf der anderen Seite. Kickers konterte nach dem nächsten abgewehrten Eckball zielstrebig. Steinwender bediente Schiller - und der ließ erst einen Gegenspieler ins Leere grätschen und anschließend Torwart Steinke mit einem platzierten Schuss unter die Latte keine Chance (41.). „Ich habe die vergebene Großchance schnell abgehakt und in der Szene deutlich besser abgeschlossen“, sagte Schiller und grinste.
Gute Laune herrschte bei Kickers auch nach dem Seitenwechsel - obwohl Kaissis (46.) und Schiller (49.) jeweils an Steinke gescheitert waren. In der 56. Minute zauberte Tobias Steffen den Zuschauern dann ein Lächeln auf die Lippen: Nach feiner Kombination über Steinwender, Schiller und Kaissis landete der Ball rund 15 Meter vor dem Tor bei Steffen. Emdens Nummer 10 schlenzte die Kugel aus dem Stand in den Winkel - 4:0 (56.). „Da hat der Wind ein bisschen mitgespielt“, sagte der Edeltechniker und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Es freut mich extrem, dass ich der Mannschaft damit helfen konnte.“
Den Schlusspunkt der Emder Auftakt-Gala 2024 setzte dann einer der torgefährlichsten Abwehrspieler der Oberliga. Nach einer Flanke von Tido Steffens traf Fabian Herbst zum 5:0 - und erzielte damit sein viertes Saisontor im zwölften Einsatz (67.). In der Schlussphase vergaben Steffens (75.), der eingewechselte Sven Lameyer (75.) und Kaissis (89./Latte) weitere gute Gelegenheiten.
„Wir haben uns erhofft, dass wir mit so einer guten Leistung starten“, sagte Kickers-Trainer Stefan Emmerling. „Aber natürlich konnten wir nicht erwarten, dass wir Schöningen mit 5:0 schlagen.“ Nach dem rundum gelungenen Abend richtete der Emder Coach den Blick bereits nach vorne. „Es war ein kleiner Schritt, aber es war auch nur das erste von 19 Spielen“, so Emmerling. „Wir dürfen in den nächsten Wochen nicht ins Stolpern geraten.“
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