Kickers gewinnt Acht-Tore-Spektakel vor 1350 Zuschauern
Emder feiern 5:3-Heimsieg gegen Celle / Tobias Steffen trifft dreifach
So einen knallharten Start ins erste Heimspiel der Oberliga-Saison hatte Tobias Steffen nicht erwartet. „Schlimmer hätte es für uns gar nicht losgehen können“, sagte der Mittelfeldspieler von Kickers Emden. Nach nicht einmal 120 Sekunden lagen die Ostfriesen gegen Eintracht Celle bereits mit 0:1 zurück. Danach vergab Tido Steffens mit einem verschossenen Foulelfmeter die Chance zum Ausgleich (23.) - und zwei Minuten später stand es 0:2. Zwar brachte Steffen die Emder mit einem traumhaften Freistoß auf 1:2 heran (28.), doch nach einem unglücklichen Eigentor von Dennis Engel durften wieder die Gäste jubeln (35.). „Celle hat das gut gemacht - und ich habe mich gefühlt wie im falschen Film“, sagte Steffen.

Tido Steffens traf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum 3:3. Kickers-Kapitän Bastian Dassel freut sich mit ihm. Foto: Jens Doden
Doch das Kickers-Team bewies Moral und bot vor 1350 Zuschauern im Ostfriesland-Stadion ein wahres Spektakel. Zur Pause stand es 3:3, am Ende bejubelten die Emder gemeinsam mit den Fans einen verdienten 5:3-Erfolg. „Wir haben ein tolles Comeback hingelegt und eine reife Leistung gezeigt“, freute sich Steffen, der mit drei Treffern zum Mann des Abends avancierte.
Die schwache Anfangsphase der ersten Hälfte beschäftigte aber auch Tido Steffens. „Da waren wir einfach nicht auf der Höhe“, sagte der Stürmer. „Die Euphorie war spürbar, wir waren alle heiß auf das erste Heimspiel - und dann kassieren wir solche Nackenschläge.“ Dazu gehörte auch der vergebene Elfmeter des eigentlich souveränen Schützen. „Ich wollte den Torhüter verladen, bin dann aber abgerutscht“, so Steffens. Der Ball landete also nicht wie geplant im linken Eck, sondern flog über dem Kasten.
Der Kickers-Torjäger machte seinen Fehlschuss aber noch vor der Pause vergessen. Zunächst bereitete er das 2:3 durch David Schiller mit einer präzisen Flanke vor (39.). In der vierten Minute der Nachspielzeit profitierte Emdens Nummer 21 von einem Patzer des Celler Torhüters Tim-Liam Freund, der einen Schuss von Kai Kaissis nicht festhalten konnte. Steffens staubte zum 3:3-Ausgleich ab. „Ich wollte den Jungs nach dem schwachen Elfer etwas zurückgeben und bin sehr erleichtert, dass das geklappt hat.“

Tobias Steffen erzielt in dieser Szene das 5:3 - und damit seinen dritten Treffer. Foto: Jens Doden
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hätte Schiller die Emder erstmals an diesem Abend in Führung bringen können, doch Freund parierte seinen Kopfball (47.). Nach einer Co-Produktion von Steffens und Steffen war der Schlussmann machtlos: Der Stürmer legte auf, der Mittelfeldmann erzielte das 4:3 (54.). „Wir haben danach weiter aufs Gaspedal gedrückt“, sagte Steffen, dem nach Vorarbeit von Pascal Steinwender noch das 5:3 und damit sein drittes Tor gelang (74.). Kickers hätte die Führung in den Schlussminuten ausbauen können, doch Steinwender (81.), der eingewechselte Said Abbey (92.) und Schiller (92.) vergaben weitere Möglichkeiten.
So blieb es beim Acht-Tore-Spektakel, das Trainer Stefan Emmerling mit gemischten Gefühlen bewertete: „Defensiv hatten wir in der ersten Halbzeit einige Probleme, an denen es zu arbeiten gilt“, sagte er. „Aber wir haben nun sechs Punkte aus zwei Spielen geholt und sind im Pokal weitergekommen - besser geht es nicht“, so Emmerling. „Die Mannschaft hat die englische Woche heute vergoldet, damit bin ich sehr zufrieden.“
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