„Müssen die Euphorie aus den letzten Spielen mitnehmen“
Kickers-Offensivmann Pascal Steinwender hofft gegen Egestorf-Langreder auf fünften Emder Sieg in Serie
In Sachen Atmosphäre sind die Fußballer von Kickers Emden in den vergangenen Partien wahrlich verwöhnt worden: Zu den Heimderbys gegen Atlas Delmenhorst und den VfL Oldenburg kamen insgesamt 3695 Zuschauer ins Ostfriesland-Stadion und sorgten jeweils für eine überragende Stimmung auf den Rängen. Das Kickers-Team zahlte den Vertrauensvorschuss mit Leistung auf dem Rasen zurück - und feierte zwei verdiente 2:0-Erfolge. „Es waren emotional sehr wichtige Siege“, sagt der Emder Offensivmann Pascal Steinwender. „Wir haben wieder einmal bestätigt, wie attraktiv Spiele in unserem Stadion sein können.“
Nach dem witterungsbedingten Ausfall des Auswärtsspiels beim Rotenburger SV dürfen die Emder am Samstag zum dritten Mal in Folge im eigenen „Wohnzimmer“ ran: Die beste Heimmannschaft der Oberliga empfängt mit dem 1. FC Germania Egestorf-Langreder ein Team aus der Spitzengruppe (18 Uhr). „Die Euphorie aus den letzten Spielen müssen wir unbedingt mitnehmen“, fordert Steinwender. „Die Mannschaft ist heiß auf die nächste Aufgabe.“
Steinwender selbst stand beim 2:0 gegen Oldenburg gleich mehrfach im Fokus: Zunächst vergab der 27-Jährige einige gute Möglichkeiten, verpasste damit seinen ersten Treffer im Ostfriesland-Stadion und haderte mit seinem Abschlusspech. Den Kickers-Fans dürfte aber besonders eine Aktion ihrer Nummer 7 nachhaltig im Gedächtnis geblieben sein - die nämlich sorgte in der 79. Minute für großen Jubel und Erleichterung: Steinwender behauptete den Ball im Strafraum - und ließ mit einem filigranen Richtungswechsel im Matsch gleich mehrere VfL-Akteure aussteigen. Dem Geniestreich folgte eine Hereingabe, die David Schiller zum 2:0-Endstand vollendete. „Dank des Sieges war der Frust bei mir wie weggeblasen“, so Steinwender. „Natürlich möchte ich meine Trefferquote ausbauen. Aber wenn ich stattdessen Tore vorbereite und wir dadurch gewinnen, ist das genauso schön.“
Die nächste Gelegenheit auf eine Torbeteiligung hat Steinwender am Samstag, wenn Kickers auf einen speziellen Kontrahenten trifft: Mit Germania Egestorf-Langreder lieferten sich die Emder in der Oberliga-Meisterrunde 2022 ein enges Rennen um den Relegationsplatz zur Regionalliga-Aufstiegsrunde. Die beiden direkten Duelle gewann die Mannschaft von Trainer Stefan Emmerling jeweils mit 1:0 - die Tore fielen jeweils in der 90. Spielminute. Am Saisonende wurde der Stadtteilklub aus Barsinghausen Vierter - und Kickers stieg in die vierte Liga auf.
„Egestorf hat auch in dieser Spielzeit eine sehr gute Mannschaft“, weiß Steinwender. „Wir treffen auf einen ambitionierten Verein.“ Von elf Partien gewann der ehemalige Regionalligist (2016 bis 2019) fünf, kassierte bislang nur zwei Niederlagen. Einer 1:2-Pleite bei Schwarz-Weiß Rehden folgte ein 0:1 gegen den VfV Hildesheim. Zuletzt holten die Egestorfer gegen Lupo Martini Wolfsburg (1:1) und den STK Eilvese (2:1) aber vier Zähler.
Unabhängig von der Form des kommenden Gegners ist Steinwender zuversichtlich, dass er und seine Teamkollegen am Samstag gleich mehrere Kickers-Serien ausbauen können: Die Emder gewannen nicht nur die letzten vier Oberliga-Partien in Folge, sondern auch alle sechs Pflichtspiele im Ostfriesland-Stadion. „Wir müssen an unser Maximum gehen, werden dabei aber hoffentlich wieder von möglichst vielen Fans unterstützt.“
Für den Sommer-Neuzugang ist das zuletzt unfreiwillig spielfreie Wochenende unbedenklich. „Der Spielausfall wurde durch unsere Trainingseinheiten optimal kompensiert“, sagt Steinwender. „Wir sind gut vorbereitet.“ Das bezieht sich nicht nur auf den kommenden Gegner, sondern auch auf das Geläuf: Nach einigen Regenschauern in den vergangenen Tagen erwartet beide Mannschaften am Samstag vermutlich eine „Schlammschlacht“ auf sehr seifigem Boden - ähnlich wie gegen den VfL Oldenburg. „Kein Problem“, findet Steinwender. „Dieses spezielle Emder Wetter hat uns ja schon einmal zum Sieg verholfen.“ Für den 27-Jährigen heißt es: Wiederholung erwünscht - und Premiere erhofft. Schließlich wird es Zeit für das erste Steinwender-Tor im Ostfriesland-Stadion.
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