„Wollen die Kickers-Fans und uns mit einem Sieg belohnen“

Jarno Janssen trifft mit den Emdern am Mittwoch im Pokal auf Drochtersen/Assel

Jarno Janssen leitete einen der gefährlichsten Emder Angriffe selbst mit ein. Nach einer Balleroberung von Janek Siderkiewicz schnappte sich der Abwehrspieler von Kickers Emden das Spielgerät in der eigenen Hälfte und legte den Vorwärtsgang ein. Es folgte ein tiefer Ball auf David Schiller, der Michael Igwe mit einer Seitenverlagerung in Szene setzte. Igwe ging noch ein paar Meter und fand mit seiner Hereingabe schließlich wieder Janssen, der sich mit nach vorne geschlichen hatte und am Elfmeterpunkt zum Kopfball kam.

Ein starker Reflex von Torhüter Patrick Siefkes verhinderte, dass der 24-jährige Neuzugang in der 60. Minute seinen ersten Treffer im Kickers-Trikot erzielte - und das mögliche 2:2 im Auswärtsspiel bei der SV Drochtersen/Assel. „Es war ein sehr schöner Angriff, der ein Tor verdient gehabt hätte“, sagt Janssen. „Wenn in der Situation der Ausgleich fällt, geht das Spiel ganz sicher anders aus.“

Doch das 2:2 blieb aus, stattdessen erhöhte Drochtersen in der Nachspielzeit auf 3:1. „Meine Chance hat mich noch einige Tage beschäftigt“, so Janssen. Inzwischen ist die Szene abgehakt - und der volle Fokus gilt der nächsten Aufgabe: Kickers trifft am Mittwochabend in der Qualifikationsrunde des NFV-Pokals (3. Liga/Regionalliga) erneut auf Drochtersen/Assel - diesmal jedoch im heimischen Ostfriesland-Stadion (19.30 Uhr). „Für mich ist so ein Pokalduell immer etwas Besonderes“, sagt der Niederländer, der im Sommer vom West-Regionalligisten 1. FC Bocholt nach Emden gewechselt war. „Es ist ein K.-o.-Spiel, es geht um alles oder nichts, du kannst danach nichts wieder gutmachen“, so Janssen. Er weiß um die Bedeutung der Partie, denn für Kickers geht es nicht nur um den Einzug ins Viertelfinale, sondern auch um den ersten Pflichtspiel-Erfolg der noch jungen Saison. „Es wird Zeit, dass wir die Fans und uns mit einem Sieg belohnen.“

Die Chancen darauf waren im Ligaspiel am vergangenen Freitag nach zwei Gegentoren in der 5. und 24. Minute gering. „Wir sind schlecht reingekommen, haben uns dann aber gut zurückgekämpft. Am Ende hat uns leider auch ein bisschen Spielglück gefehlt.“ Damit sich das im zweiten Duell zwischen Kickers und D/A innerhalb von sechs Tagen ändert, müssen die Emder „sofort hellwach und zu 100 Prozent da sein und versuchen, nichts zuzulassen“, sagt der 24-Jährige. „Ich erwarte wieder ein intensives Spiel zwischen zwei guten Teams. Es wird darum gehen, Zweikämpfe zu gewinnen, da ist Männerfußball gefragt.“

Janssen will am Mittwochabend von Beginn an dabei mithelfen, dass seiner Mannschaft das ersehnte Erfolgserlebnis gelingt. Das erste Pflichtspiel im Ostfriesland-Stadion gegen den SV Meppen am ersten Spieltag hatte er zunächst von der Bank aus verfolgt - aber nicht lange. Nach 18 Minuten stand der Linksfuß, der gerade erst einen Muskelfaserriss im Oberschenkel auskuriert hatte, für den verletzten Fabian Herbst auf dem Rasen. Die Partie in Drochtersen absolvierte er über die volle Distanz. „Ich bin froh, dass ich diese beiden Spiele machen konnte und keine Probleme habe“, sagt Janssen. „Natürlich tausche ich mich täglich mit dem Trainerteam darüber aus, wie der Oberschenkel die Belastung verkraftet.“

Seinem Startelf-Debüt im Ostfriesland-Stadion steht nichts im Wege. „Wir müssen von der ersten bis zur letzten Sekunde als Einheit auftreten und füreinander da sein“, sagt er. Und vielleicht schaltet sich Emdens neue Nummer 28 in diesem besonderen K.-o.-Spiel erneut in einen Angriff ein - im besten Fall mit Happy End.