DFB-Pokal-Traum geplatzt: Kickers verliert Derby mit 2:4
Die Emder lagen in Delmenhorst nach 59 Minuten mit 0:4 zurück
Der Traum vom DFB-Pokal ist für die Fußballer von Kickers Emden geplatzt. Nach einer schwachen Vorstellung verloren die Ostfriesen das Derby bei Atlas Delmenhorst vor 1040 Zuschauern am Dienstagnachmittag mit 2:4. Nach 59 Minuten hatte es aus Emder Sicht bereits 0:4 gestanden. Während die Kickers-Spieler nach dem Viertelfinal-Aus im Niedersachsenpokal enttäuscht zu Boden sanken, feierten die Delmenhorster den Einzug ins Halbfinale ausgelassen mit ihren Fans. „Um so ein Derby zu gewinnen, musst du dein Herz auf dem Platz lassen - das haben wir heute nicht geschafft“, sagte Kickers-Trainer Stefan Emmerling. „Ich bin sehr enttäuscht über diesen Auftritt.“
Atlas startete schwungvoll in die Partie und vergab in der 3. Minute bereits die erste Großchance: Ein Schuss von Florian Stütz verfehlte den Kasten nur um Zentimeter. Einige Heimfans hatten den vermeintlichen Treffer bereits bejubelt. 60 Sekunden danach lag der Ball dann wirklich im Netz. Shamsu Mansaray wurde 18 Meter vor dem Tor nicht energisch angegriffen, zog ab - und traf zum 1:0 (4.). Der frühe Rückstand hinterließ bei den Emdern Spuren - gelungene Offensivaktionen blieben zunächst aus. Ganz anders die Gastgeber: Nach einem Stütz-Freistoß traf Atlas-Kapitän Mustafa Azadzoy per Kopf den Pfosten (16.). Azadzoy vergab im weiteren Verlauf der ersten Hälfte zwei weitere gute Möglichkeiten (22./45.).
Die erste - und einzige - Kickers-Chance vor dem Seitenwechsel vergab Sven Lameyer, der mit einem 17-Meter-Schuss an Atlas-Keeper Damian Schobert scheiterte (38.). Lameyer, der für den leicht erkälteten André N’Diaye in die Emder Startelf gerückt war, bereitete auch die erste Emder Chance der zweiten Halbzeit vor: Nach seinem Pass konnte Tido Steffens die Kugel jedoch nicht am herausstürzenden Schobert vorbeispitzeln (48.).
Ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung führte im Gegenzug zum 2:0 für Delmenhorst. Phil Gysbers setzte sich nach einem langen Pass im Laufduell gegen Fabian Herbst durch und traf per Flachschuss (49.). Es war der Auftakt zu zehn Emder Horrorminuten. Nach einer Ecke köpfte Raoul Cissé zum 3:0 ein (53.). Wenig später behielt Azadzoy nach einem Solo frei vor Onken die Nerven und erzielte das 4:0 (59.). „Atlas war sehr effektiv vor dem Tor“, sagte Emmerling. „Wir waren heute nicht in der Lage, uns in jeden Zweikampf reinzuhauen. Das war einfach zu wenig von uns.“
In den Schlussminuten kam Kickers durch zwei Kopfballtore von Marvin Eilerts (88.) und Sven Lameyer (89.) zwar noch auf 4:2 heran, doch das änderte nichts mehr am bitteren Pokalaus im Viertelfinale. „Der Sieg für Atlas ist absolut verdient“, so Emmerling. „Wir müssen uns in fünf Tagen für diese Niederlage rehabilitieren.“ Der Kickers-Gegner am Sonntag im Ostfriesland-Stadion: Atlas Delmenhorst.
Atlas Delmenhorst
1. Mannschaft
Kickers Emden
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